Ein Motivationsschreiben ist ein ergänzender Teil der Bewerbungsunterlagen, in dem Sie Ihre Beweggründe, Ziele und Ihre persönliche Eignung für eine bestimmte Position oder ein Programm darstellen. Es geht dabei weniger um die Wiederholung des Lebenslaufs, sondern vielmehr um die individuelle Motivation: Warum möchten Sie genau diesen Job, diesen Studienplatz oder dieses Stipendium und warum sind gerade Sie dafür besonders geeignet?
Ziel des Motivationsschreibens ist es, den potenziellen Arbeitgeber oder die Auswahlkommission inhaltlich und emotional zu überzeugen. Im Idealfall schafft es der Text, eine Brücke zwischen Ihrer Persönlichkeit, Ihren Qualifikationen und den Anforderungen der Stelle zu schlagen. Dabei steht nicht nur Ihre fachliche Eignung im Fokus, sondern auch Ihre Leidenschaft für den Beruf sowie Ihr Wunsch, einen echten Mehrwert für das Unternehmen oder die Institution zu leisten.
Ein gut formuliertes Motivationsschreiben kann den entscheidenden Unterschied machen – besonders dann, wenn mehrere Bewerber:innen über ähnliche Qualifikationen verfügen. Es bietet die Chance, über den Lebenslauf hinaus zu zeigen, wer Sie wirklich sind, wofür Sie stehen und was Sie antreibt.
Gerade bei Bewerbungen auf begehrte Stellen ist das Motivationsschreiben oft der Schlüssel, um aus der Masse hervorzustechen. Es unterstreicht Ihre Eigeninitiative, Zielstrebigkeit und Ihr Verständnis für die ausgeschriebene Position und zeigt, dass Sie sich wirklich mit dem Unternehmen oder der Institution auseinandergesetzt haben.
Ein professionelles Motivationsschreiben lebt von einem klaren, logischen Aufbau. Es sollte es den Leser:innen leicht machen, Ihre Gedanken nachzuvollziehen und Ihre Eignung auf einen Blick zu erkennen. Dabei sollte der Text nicht nur gut formuliert, sondern auch strategisch aufgebaut sein: Jede Passage erfüllt einen bestimmten Zweck und trägt dazu bei, Ihre fachliche sowie persönliche Passung zur Stelle zu verdeutlichen.
Ein typsichen Motivationsschreiben gliedert sich idealerweise in drei Teile: Einleitung – Hauptteil – Schluss.
Beispiel (Projektmanager)
„Zukunftsorientierte Arbeitsmethoden, ineinandergreifende Teams und agile Denkweisen – das sind für mich nicht nur Schlagworte, sondern gelebte Praxis aus 17 Jahren Berufserfahrung. Erfahrungen, die ich nun gerne in Ihrem Unternehmen zum Tragen bringen möchte, um nachhaltige Wertschöpfung zu schaffen."
Hauptteil: Ihre Motivation
Der Hauptteil ist das Herzstück des Motivationsschreibens und sollte geschmeidig an den Einleitungssatz anknüpfen. Hier zeigen Sie, warum Sie ideal zur Stelle passen und welchen konkreten Mehrwert Sie bieten. Es geht darum, Ihr Warum, Ihre Fähigkeiten und Ihre persönliche Haltung nachvollziehbar darzustellen. Wichtig: Der Text muss maßgeschneidert auf die Stelle sein – pauschale Beschreibungen wirken unprofessionell.
Was gehört in den Hauptteil:
- Ihre Motivation: Warum genau diese Position, genau dieses Unternehmen, genau dieser Fachbereich?
- Ihr fachlicher Hintergrund: Welche Erfahrungen, Kenntnisse und Qualifikationen bringen Sie konkret mit – und wie zahlen diese auf die Aufgaben der Stelle ein?
- Ihr persönliches Profil: Was zeichnet Sie auf menschlicher Ebene aus? Denken Sie z. B. an Ihre Arbeitsweise, Ihre Werte oder Ihren Umgang mit Kolleg:innen.
- Ihr Mehrwert: Was können Sie zur Entwicklung, zum Erfolg oder zur Kultur des Unternehmens beitragen?
Worauf ist zu achten?
- Bleiben Sie konkret statt vage – allgemeine Aussagen wie „Ich arbeite gerne im Team“ brauchen Beispiele. Zahlen, Daten, Fakten untermauern Ihre Aussagen.
- Vermeiden Sie Wiederholungen aus dem Lebenslauf – bauen Sie stattdessen eine Erzählung mit rotem Faden.
- Zeigen Sie, dass Sie sich mit der Kultur, den Werten und der Ausrichtung des Unternehmens beschäftigt haben.
Beispiel (Projektmanager)
„In den letzten 17 Jahren habe ich als Projektmanager im Bereich der Produktentwicklung komplexe Projekte vom Konzept bis zur Markteinführung verantwortet – stets mit Fokus auf Zeitmanagement, Teamführung und messbaren Ergebnissen. Besonders hervorzuheben ist meine Rolle bei der Einführung eines neuen digitalen Planungstools, das die Projektlaufzeiten um 20 % verkürzte.
Ihre Stellenausschreibung spricht mich besonders an, weil Sie agile Methoden nicht nur einsetzen, sondern weiterentwickeln möchten – genau hier sehe ich meine Stärke. Ich bringe nicht nur fundierte Erfahrung im klassischen und agilen Projektmanagement mit, sondern auch die Fähigkeit, interdisziplinäre Teams effizient zu steuern und Stakeholder transparent einzubinden.“
📌 Quick-Tipp:
Der Hauptteil sollte nicht wie ein Werbetext klingen, sondern wie ein wohlüberlegter, reflektierter Beitrag, der zeigt: Ich habe mich mit mir und mit Ihnen beschäftigt.
Schlusssatz: Eindruck hinterlassen
Der Schlusssatz rundet Ihr Motivationsschreiben ab: Mit einer positiven, selbstbewussten Note, ohne dabei über die Strenge zu schlagen. Hier geht es darum, Interesse an einem persönlichen Gespräch zu signalisieren, ohne aufdringlich zu wirken. Der letzte Satz bleibt im Gedächtnis, also investieren Sie hier viel Überlegung und runden Sie Ihr gesamtes Motivationsschreiben positiv ab.
Worauf Sie achten sollten:
- Seien Sie verbindlich, aber nicht fordernd
- Drücken Sie Ihren Wunsch nach einem persönlichen Austausch aus
- Vermeiden Sie passive oder zögerliche Formulierungen wie „Ich würde mich über eine Einladung freuen“
Beispiel (Projektmanager)
„Ich freue mich darauf, Sie in einem persönlichen Gespräch davon zu überzeugen, dass meine Fähigkeiten, meine Denkweise und meine Motivation ideal zur ausgeschriebenen Position passen.“
Alternative, etwas kreativer:
„Lassen Sie uns gemeinsam darüber sprechen, wie ich den Erfolg Ihres Unternehmens mitgestalten kann – ich freue mich auf Ihre Einladung.“
Ein überzeugendes Motivationsschreiben lebt nicht nur von gutem Inhalt, sondern auch von einer professionellen äußeren Gestaltung. Gerade bei Premium-Bewerbungen zählt der erste optische Eindruck. Ein klares Layout, ein einheitliches Design und eine durchdachte Struktur zeigen: Sie arbeiten sorgfältig, detailbewusst und professionell.
Damit Ihr Motivationsschreiben auch optisch überzeugt, sollten Sie folgende Punkte beachten:
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1 Seite (max. 2 bei Ausnahmefällen)
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Zwei Seiten nur bei z. B. Stipendium, Führungsposition, Initiativbewerbung
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Arial, Calibri, Times New Roman – 11 bis 12 pt
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Keine verspielten oder dekorativen Schriftarten verwenden
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Sorgt für gute Lesbarkeit und optische Struktur
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Einheitlich auf allen Seiten einstellen
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Klar gegliedert mit Absätzen, ggf. Zwischenüberschriften (Absatz alle 3-5 Sätze)
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Text leicht erfassbar gestalten, rote Faden sichtbar machen
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Einheitlich mit restlicher Bewerbung (CV, Deckblatt)
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Farblich dezent, evtl. Akzentfarbe im Header erlaubt
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Kein Word-Dokument – Layout bleibt im PDF erhalten
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z. B. Motivationsschreiben_Max_Mustermann.pdf
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Klar, professionell und nachvollziehbar benennen
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Digital eingefügt oder eingescannt
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Scharf, nicht zu groß – unter dem Schlusssatz platzieren
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Spiegeln Sie Begriffe aus der Stellenausschreibung
Verwenden Sie gezielt Formulierungen oder Begriffe, die auch im Jobprofil genannt sind – aber nicht bloß kopieren, sondern kontextuell einbauen, um Nähe und Passgenauigkeit zu erzeugen.
Arbeiten Sie mit einem kleinen, relevanten Narrativ
Erzählen Sie eine kurze, authentische Geschichte aus Ihrem Berufsalltag, die Ihre Denkweise, Haltung oder ein zentrales Skillset veranschaulicht. Das bleibt im Gedächtnis – Lebensläufe tun das selten.
Nutzen Sie Zahlen, um Ihre Aussagen zu untermauern
Wenn Sie Ihre Aussagen anhand konkreter Werte unterlegen können, gibt das dem Argument deutlich mehr Kraft und schafft Vertrauen in das, was Sie sagen. Nutzen Sie erreichte Ergebnisse, Jahre an Berufserfahrung und ähnliche Werte.
Nutzen Sie die „Wir“-Perspektive, wenn es sinnvoll ist
Statt nur „Ich kann“, „Ich bringe mit“ – formulieren Sie bewusst auch mal aus der Sicht einer potenziellen Zusammenarbeit: „Gemeinsam mit Ihrem Team möchte ich…“
Das schafft Verbundenheit und wirkt weniger egozentrisch.
Vermeiden Sie es, „alles“ zeigen zu wollen
Ein gutes Motivationsschreiben selektiert. Wählen Sie 2–3 relevante Stärken oder Erfolge, die wirklich zur Stelle passen, und arbeiten Sie diese klar heraus. Weniger ist hier mehr und zeigt strategisches Denken.
Schließen Sie mit einem klaren „Zukunftssatz“ statt Floskel
Beispiel: „Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Ihnen konkrete Lösungen für Ihre digitalen Herausforderungen zu gestalten – und dabei meine Erfahrungen gezielt einzubringen.“
So endet der Text mit Richtung und Haltung – nicht mit einem schwammigen Standardabsatz.
✅ Klarer Einstieg:
Beginnt Ihre Einleitung mit einem individuellen, aussagekräftigen Satz – statt mit einer Standardformulierung?
✅ Motivation deutlich gemacht:
Wird klar, warum Sie sich genau auf diese Position oder bei diesem Unternehmen bewerben?
✅ Relevante Qualifikationen genannt:
Haben Sie konkrete Erfahrungen, Kompetenzen oder Erfolge eingebaut, die zur Stelle passen?
✅ Bezug zum Unternehmen hergestellt:
Zeigen Sie, dass Sie sich mit dem Unternehmen und seinen Werten, Projekten oder Zielen beschäftigt haben?
✅ Struktur & Lesefluss stimmen:
Ist das Schreiben logisch aufgebaut (Einleitung – Hauptteil – Schluss) und flüssig lesbar?
✅ Professionelles Layout verwendet:
Stimmen Schriftart, Formatierung, Dateiname und Gesamteindruck mit dem Lebenslauf & Deckblatt überein?
✅ Souveräner Schlusssatz formuliert:
Endet Ihr Schreiben selbstbewusst und einladend – mit Gesprächsbereitschaft statt Konjunktiv?
✅ PDF erstellt & Unterschrift eingefügt:
Haben Sie das Schreiben als PDF gespeichert und eine digitale oder eingescannte Unterschrift ergänzt?
📌 Quick-Tipp: Lassen Sie das Motivationsschreiben mindestens einmal gegenlesen – idealerweise von jemandem mit Erfahrung im Bewerbungsbereich. Oder holen Sie sich direkt professionelle Unterstützung – wir helfen gern.